21. Dezember 2013
Clubgespräch
× Samstag, 21. Dezember 2013, 19 Uhr:
Takt, Rhythmus, Improvisation und Stille im Werk Fred Sandbacks
1975 stellte der damals 42-jährige Fred Sandback (1943 Bronxville, NY –
2003 NY) im Kunstraum München seine radikalen und minimalen Skulpturen
aus. Bereits seit 1973 verwendete Sandback als einziges Material für
seine raumgreifenden und magischen Raumkonstruktionen Acrylgarn. Mit
diesem leicht ausfasernden Material zog er Linien, die Raum umfassen,
diesen rhythmisieren und gliedern. In ihrem Vortrag geht Christiane
Meyer-Stoll an diesem Abend zentralen Fragestellungen im Werk des
Künstlers nach, dabei liegt der Schwerpunkt auf der Aufführung seiner
Werke im Raum, auf dem Takt, dem Rhythmus, der Improvisation, der Stille
und dem „pedestrian space“, ein Begriff den Sandback 1968 für seine
skulpturalen Intentionen im Verhältnis zum Betrachter prägte.
Christiane Meyer-Stoll ist seit 2000 Kuratorin am Kunstmuseum
Liechtenstein. Ein Schwerpunkt ihrer kuratorischen Tätigkeit liegt in der
Kunst der 1960/70er Jahre. Sie hat u.a. Ausstellungen zu Fred Sandback
(2006), zur Arte Povera (1997, 2010) und zu Bill Bollinger (2011/12)
kuratiert. 2010 wurde sie als erste Preisträgerin mit dem „Justus Bier
Preis für Kuratoren“ für die Publikation und Ausstellung „Sammlung
Rolf Ricke: Ein Zeitdokument“ ausgezeichnet. Neben thematischen
Ausstellungen bildet eine Ausstellungsreihe, die jüngere
Künstlerpositionen mit einer ersten umfassenden Museumsausstellung und
Publikation vorstellt, darunter Rita McBride (2002), Fabian Marcaccio
(2004), Matti Braun (2009) und Bojan Sarcevic (2012), einen weiteren
Arbeitsschwerpunkt. Ihr kuratorischer Werdegang nahm seinen Anfang in
München, unter anderem im Kunstraum und durch ihre sieben Jahre lange
Tätigkeit beim Aufbau des Privatmuseums der Sammlung Goetz.
In der Reihe [Clubgespräch] stellt der Kunstraum die Mitglieder des
beratenden Kuratoriums vor. Neben Christiane Meyer-Stoll gehören diesem
Prof. Dr. Hans Dickel, Prof. Dr. Andres Lepik, Tilman Müller-Stöfen,
Barbara Schäfer und Prof. Dr. Wolfgang Ullrich an.