1. 21. Dezember 2013

    Clubgespräch

    × Samstag, 21. Dezember 2013, 19 Uhr:

     

     

     

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    Takt, Rhythmus, Improvisation und Stille im Werk Fred Sandbacks

     

    1975 stellte der damals 42-jährige Fred Sandback (1943 Bronxville, NY –
    2003 NY) im Kunstraum München seine radikalen und minimalen Skulpturen
    aus. Bereits seit 1973 verwendete Sandback als einziges Material für
    seine raumgreifenden und magischen Raumkonstruktionen Acrylgarn. Mit
    diesem leicht ausfasernden Material zog er Linien, die Raum umfassen,
    diesen rhythmisieren und gliedern. In ihrem Vortrag geht Christiane
    Meyer-Stoll an diesem Abend zentralen Fragestellungen im Werk des
    Künstlers nach, dabei liegt der Schwerpunkt auf der Aufführung seiner
    Werke im Raum, auf dem Takt, dem Rhythmus, der Improvisation, der Stille
    und dem „pedestrian space“, ein Begriff den Sandback 1968 für seine
    skulpturalen Intentionen im Verhältnis zum Betrachter prägte.

     

    Christiane Meyer-Stoll ist seit 2000 Kuratorin am Kunstmuseum
    Liechtenstein. Ein Schwerpunkt ihrer kuratorischen Tätigkeit liegt in der
    Kunst der 1960/70er Jahre. Sie hat u.a. Ausstellungen zu Fred Sandback
    (2006), zur Arte Povera (1997, 2010) und zu Bill Bollinger (2011/12)
    kuratiert. 2010 wurde sie als erste Preisträgerin mit dem „Justus Bier
    Preis für Kuratoren“ für die Publikation und Ausstellung „Sammlung
    Rolf Ricke: Ein Zeitdokument“ ausgezeichnet. Neben thematischen
    Ausstellungen bildet eine Ausstellungsreihe, die jüngere
    Künstlerpositionen mit einer ersten umfassenden Museumsausstellung und
    Publikation vorstellt, darunter Rita McBride (2002), Fabian Marcaccio
    (2004), Matti Braun (2009) und Bojan Sarcevic (2012), einen weiteren
    Arbeitsschwerpunkt. Ihr kuratorischer Werdegang nahm seinen Anfang in
    München, unter anderem im Kunstraum und durch ihre sieben Jahre lange
    Tätigkeit beim Aufbau des Privatmuseums der Sammlung Goetz.

     

    In der Reihe [Clubgespräch] stellt der Kunstraum die Mitglieder des
    beratenden Kuratoriums vor. Neben Christiane Meyer-Stoll gehören diesem
    Prof. Dr. Hans Dickel, Prof. Dr. Andres Lepik, Tilman Müller-Stöfen,
    Barbara Schäfer und Prof. Dr. Wolfgang Ullrich an.

     

  2. Fact check that:

    Kunstraum Jahresgaben 2013

     

    Hier Katalog PDF: Kunstraum Jahresgaben 2013

     

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    Arbeiten aus der Kunstraum-Sammlung

     

    30. November – 22. Dezember 2013

     

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    Kunstraum-Jahresgaben-2

    Kunstraum-Jahresgaben-8

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    Kunstraum-Jahresgaben-7

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    × Eröffnung: 29. November, 19 Uhr.

     

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    Danach

     

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    Musik.

     

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    Zum Abschluss des Jubiläumsjahres 2013 eröffnet am Freitag, 29. November,

    unsere Jahresgaben-Ausstellung.

    Nachdem wir im letzten Jahr hauptsächlich Arbeiten von Künstlern der jüngeren und jüngsten Generation präsentiert hatten, werden wir in diesem Jahr Werke von solchen Künstlern zeigen, die in den vergangenen Jahrzehnten im Kunstraum vertreten waren.

     

     

     

    Kunstraum-Hanne-Darboven

     

     

     

     

  3. Jirka Pfahl

    Awareheft II

    Magazinpräsentation

    Das auf der Xerox-Maschine hergestellte fanzineartige Periodikum aus Textbeiträgen, Bildern und scheindiskursiven Organigrammen untersucht die Aufmerksamkeitsökonomie im Internet bewusst im analogen, nicht zeitbasierten Medium des Künstlerbuchs. Auf sechzehn Seiten in geriefter Bindung liegt der Fokus darauf, wie 2013 Inhalte neu verarbeitet werden. 
    
    Hrsg. Kunstraum München; mit Beiträgen von Jan Robert Leegte, Ronny Szillo, Yucef Merhi, Robert M. Ochshorn, Christoph Ruckhäberle und Jirka Pfahl; Konzept/Realisation: Jirka Pfahl, mit einem Textauszug von Peter Sloterdijk (aus: Sphären I, 1998)
    
    Mittwoch, 11. Dezember 2013, 19 Uhr: Gespräch mit Daniela Stöppel
    
    
    
    
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  4. Gast-Ausstellung

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    Tiempo Muerto #3

    History of the Universe in 20 Minutes

    Juan Pablo Macias

    22. – 24. November 2013

     

    Eröffnung: Freitag, 22. November, 18 Uhr

    Projektpräsentation und Künstlergespräch um 19 Uhr

     

    Der mexikanische Künstler Juan Pablo Macias präsentiert im Kunstraum die dritte Ausgabe der Zeitung -Tiempo Muerto-, die inhaltlich sein Langzeit-Projekt „Biblioteca Social Reconstruir“ begleitet. Ziel ist die Wiedereinrichtung einer der wichtigsten Bibliotheken für anarchistische Literatur in Mexiko und die gemeinsame Diskussion kunsttheoretischer und politischer Ideen.

     

    Kuratiert von Emily Barsi

     

     

     

    +

    Mitteilungen Deutsch und English

     

     

     

  5. Lutz Braun, Ioan Grosu

    Kunst von der Erde

     

     

     

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    × Eröffnung: Mittwoch, 16. Oktober, 19 Uhr

     

    Mit Kunst von der Erde präsentiert der Kunstraum ein gemeinsames Ausstellungsprojekt der Künstler Lutz Braun (Berlin), Ioan Grosu (Cluj/München) und der Kunsthistorikerin Ann-Kathrin Strecker (Berlin/Wien), welches das 40-jährige Bestehen der Institution zum Anlass nimmt, sich kritisch mit der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Das Projekt ist als ein Experiment mit offenem Ausgang zu verstehen, das in einer Konfrontation der Vergangenheit mit der Gegenwart Materialien zur Konzeption einer existenziellen Zukunft inszeniert.

     

    × Bar und Musik zur Langen Nacht der Münchner Museen:

    Samstag, 19. Oktober, 19-1 Uhr

     

     

     

     

    Die Ausstellung wird gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst.

  6. Gast-Ausstellung

     

    Oscar Santillan

    On Hesitation Marks I & II

    11. – 13. Oktober 2013

    Kunstraum Oscar Santillan

     

    Freitag, 11. Oktober, 20:30 Uhr

    Präsentation der Videoarbeit im Kunstraum (in Englisch)

     

    Samstag, 12. Oktober, 14:00 Uhr

    Führung durch die Videoarbeit im Kunstraum (in Deutsch)

     

    Samstag, 12. Oktober, ab 18:00 Uhr

    Zweiter Teil der Ausstellung bei Munikat

     

    Ausstellungsdauer:

    Sonntag, 13. Oktober – Freitag, 18. Oktober; 15 – 21 Uhr

     

    Kuratiert von Maria Ines Plaza Lazo

     

    Text und Einladung Oscar Santillan

     

  7. Leo Gabin

    Mango


    Studio Snapshot Leo GabinMANGO ist der Titel der ersten institutionellen Einzelausstellung des belgischen Künstlertrios Leo Gabin in Deutschland, die aktuelle Videos, Malerei und Skulptur präsentiert. Mango ist auch die Geschmacksrichtung einer amerikanischen Kaugummimarke, die in einem der Werke ins Bild rückt. Betörend intensiv, extrem kurzweilig und irgendwie fragwürdig – so funktioniert Fruchtkaugummi. Genau so verhält es sich auch mit dem Zeitgeist der Internetkultur, den Leo Gabin in seinen Arbeiten untersucht und spiegelt.

     

    Medienarchäologen gleich durchforsten die Künstler öffentliche Internetportale auf der Suche nach privaten Amateurvideos, die das Selbstbild und Gesicht der YouTube-Generation prägen. Wiederkehrende Motive werden gesammelt, nach Themen sortiert und zu einem einzigen Clip zusammengeschnitten. So etwa basiert die Arbeit „Girls Room Dance“ (2010) auf zahlreichen Ausschnitten aus Videos, in denen sich leicht bekleidete Mädchen beim privaten Booty Dance filmen. „Hair Long“ (2012) bezieht sich auf ein Internetphänomen, das Teenager aus der wohlhabenden amerikanischen Mittelschicht popularisiert haben. Dabei präsentieren junge Mädchen sehr detailliert und stolz den Inhalt ihrer Schultaschen und Schminktäschchen. Hier, wie auch in den übrigen Clips, arbeiten die Künstler mit schnellen Bildschnitten, Hip-Hop-Musik oder anderweitigem Ton, um die Bildfolgen zu animieren oder zu verfremden. Kein Video dauert länger als drei bis vier Minuten.

     

    Im Ergebnis stehen Arbeiten, die den populären Umgang mit dem Internet-Medium nicht nur untersuchen, sondern auch simulieren, und in dieser Verdichtung eine Reihe von Fragen aufwerfen. Wie nutzen heutige User das Internet, um sich persönlich auszudrücken? Warum erfreuen sich parasoziale – d.h. virtuelle – Interaktionen solcher Beliebtheit? Wie steht es dabei um die Individualität und Authentizität der einzelnen Akteure? Ist das Ich im Begriff, sich in der Anonymität der digitalen Welt aufzulösen oder darin eine neue, umfassendere Subjektivität zu finden?

     

    Auch in den Gemälden arbeitet Leo Gabin mit dem Material unserer Medien- und Konsumkultur. Hier treffen per Siebdruck transferierte Bilder und Motive auf malerische Gesten, wobei der weiße Bildhintergrund in weiten Teilen sichtbar bleibt. Kaum ein anderes Medium ist so sehr mit der Erwartung nach dem Ausdruck eines authentischen Ichs verknüpft wie die Malerei. Zwar haben Künstler wie Andy Warhol und Robert Rauschenberg gehörig an den Grundfesten dieses romantischen Konzepts gerüttelt, aber damals wie heute erscheint es als Widerspruch, wenn die Mechanismen der seriellen Massenproduktion in den Raum der Malerei eintreten oder mehrere Künstler als Autoren eines Gemäldes auftreten. Bei Leo Gabin löst sich diese Spannung keineswegs auf. Das malerische und das mechanische stehen hier gleichberechtigt nebeneinander und bisweilen erscheint es sogar fast so, als ob die Authentizität der Malerei nur noch im Zitat existiert: mal als expressiver Kontrapunkt zur kitschigen Konsumwelt, mal als formaler Simulator einer mechanisch übersetzten Bildwelt.

     

    Leo Gabin besteht aus drei Künstlern (Lieven Deconinck, Gaëtan Begerem und Robin De Vooght), die seit 2000 zusammenarbeiten. Das Trio lebt und arbeitet in Ghent, Belgien, und hat neben zahlreichen Ausstellungen im internationalen Kontext auch an wichtigen Gruppenausstellungen in Deutschland teilgenommen, zuletzt im Rahmen der Ausstellung  Privat an der Schirn Kunsthalle in Frankfurt (2013). Jüngste Einzelausstellungen: Elizabeth Dee Gallery in New York (2013) und Peres Projects in Berlin (2012)

     

    Die Ausstellung knüpft im Rahmen des Jubiläumsprogramms 40 Jahre Kunstraum! an den Themenblock „Kollaborationen“ an, der mit der Ausstellung Of Two Minds. Mahlergruppe eröffnet wurde.

     

    Kuratorinnen: Iris Mickein und Sabine Weingartner.

     

     

    × Eröffnung: 12. September, 19 Uhr, ab 21 Uhr Bar

    × Open Night mit den Künstlern: Freitag, 13. September, 18 – 21 Uhr

     

     

    Die Ausstellung wird gefördert durch das Kulturreferat der Landeshauptstadt München, die pbb Stiftung Deutsche Pfandbriefbank und Finbridge GmbH & Co. KG.

     

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    Pressemitteilung LeoGabin deutsch

    Pressemitteilung LeoGabin englisch

     

     

     

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  8. Hammann & von Mier

    Sommerresidenz

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    × 31. August 2013, 19 Uhr: Open Resistenz

     

    Diesen August wurden die Räumlichkeiten des Kunstraums Stefanie Hammann und  Maria von Mier als Atelier zur Verfügung gestellt. In diesem Zeitraum haben die beiden die  Umgebung des Ausstellungsraums untersucht, ein  Sofaskelett abgeschleppt, Trash gefunden und aufgehoben. Darüber hinaus entwickelten sie Ideen weiter und versuchten an der allgemeinen Sommerfreiheit teilzunehmen – fiktiv und real.

     

    2012 gründeten Stefanie Hammann und Maria von Mier den Künstlerbuchverlag Hamann & von Mier um Künstlerbücher zu kuratieren und zu publizieren. Im Juni 2013 eröffneten  sie SANDY‘S Books‘n‘Burgers in der AkademieGalerie München, einen temporären Künstlerbuchladen mit Ausstellung, ArtZine Release, Bookfair, Lecture Performance, Open Studio, Disco, Bar und Burgerdinner. Seit Ende Juli sind sie nun mit ihrem Laden Teil eines kulturellen Zwischennutzungsprojekts in der Maximilianstraße 33. Im November 2013 werden sie beim Festival of Independents im Haus der Kunst ausgewählte Künstlerbücher zeigen. Außerdem studieren die beiden Bildhauerei bei Olaf Metzel an der AdBK München.

     

    www.hammann-von-mier.com

     

     

  9. Annika Kahrs

    Playing to the Birds

     

    Annika Kahrs Kunstraum

     

     

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    Sonderöffnungszeiten

    Donnerstag bis Sonntag, 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung

     

    Der Kunstraum München feiert mit der Ausstellung ‚Annika Kahrs. Playing to the Birds’ gleichzeitig drei Debüts: es ist die erste Vorstellung der jungen Hamburger Künstlerin in München, ihre erste institutionelle Solo Show und die Premiere ihres neuen Films ‚Playing to the Birds’ (2013).

     

    ‚Playing to the birds’ zeigt eine Aufführung von Franz Liszts Klavierstück ‚Legende Nr. 1. Die Vogelpredigt des Franz von Assisi’, das von einem Pianisten gemäß der großbürgerlichen Tradition des musikalischen Salons zwar in einem feierlichen Saal gespielt wird, das Publikum besteht jedoch nicht aus Menschen, sondern aus Vögeln. Ihre Käfige befinden sich in einem sorgfältigen Arrangement im Raum, gleich der Anordnung eines Kindes, das seine Kuscheltiere auf dem Bett sortiert, um vor ihnen eine Ansprache zu halten. Liszts virtuoses Instrumentalstück erzählt in musikalischer Sprache die Geschichte, als der Heilige Franziskus zu den Vögeln predigte. Predigen meint eine moralisierende Art des Sprechens, unter Umständen den Versuch jemandem Verhaltensmuster oder Konventionen aufzudrängen – zumindest, wenn man an Religionsfundamentalisten oder die verlorenen Freikirchenanhänger in der Fußgängerzone denkt. Der heilige Franziskus jedenfalls fand Gehör bei der Vogelschar, gemahnte sie zu Ehrfurcht und Dankbarkeit. Ist das als ein Akt der Versöhnung des Menschen mit der Schöpfung oder vielmehr der religiösen Kultivierung zu verstehen? Vom medialen Aspekt her erinnern die langen Kameraeinstellungen in Kahrs Film an Tierdokumentationen; stille Beobachtungen in der Natur, der Mensch als unsichtbarer und rücksichtsvoller Voyeur der unberührten Natur. Inhaltlich jedoch ist das Gegenteil der Fall: man betrachtet die domestizierte Kreatur, den Singvogel im Goldenen Käfig, dem mit absurdem Aufwand ein abendländischer Kulturgenuss bereitet wird; kein Vogelkonzert, sondern ein Konzert für Vögel.

     

    Klassische Musik spielt auch in Kahrs Film ‚Strings’ (2010) eine Rolle, der ebenso Teil der Ausstellung ist. Man sieht und hört darin ein Streichquartett, das Beethovens ‚Streichquartett Nr. 4, c-moll, op. 18, Nr. 4’ zum Besten gibt. Nach jeweils einem Satz tauschen die Musiker mit ihrem Sitznachbarn Platz und Instrument. Die strukturellen Verschiebungen, besonders das schrittweise Aufrücken des Cellisten auf den Sitz der ersten Geige, bewirken, dass das harmonische Spiel am Ende zur kläglichen und doch heiteren Katzenmusik degeneriert.

     

    Daneben ist ein Film aus dem Jahr 2007 im Kunstraum München zu sehen: ‚études cliniques ou artistiques’. Dieser zeigt eine junge Frau, die in aufeinanderfolgenden Sequenzen verschiedene Stadien des sogenannten Großen hysterischen Anfalls nachstellt, ein Begriff und Krankheitsbild, das der französische Neurologe Jean-Martin Charcot Ende des 19. Jahrhunderts prägte. In der Pariser Klinik Salpêtière verwandte er Behandlungsmethoden, die bereits von Zeitgenossen kritisiert wurden: man veröffentlichte nicht nur die Äußerungen der Hysteriepatienten aus einem Zustand des Verbaldeliriums, sondern führte jene auch öffentlich vor – in den sogenannten leçons du mardi. Des Weiteren publizierte man von den unterschiedlichen Krampfzuständen Fotografien, die als authentische Zeugnisse der wissenschaftspolitischen Professionalisierung dienten. Heute zweifelt man an der Echtheit dieser Bilder.

     

    Die Ausstellung wird gefördert durch Raum für Kunst e. V. (Hamburg), Finbridge GmbH & Co. KG und NBC UNIVERSAL Global Networks. Kuratiert von Sabine Weingartner. Anlässlich der Schau erscheint die Edition ‚Scratchings’ von Annika Kahrs, eine Serie von drei Drucken (Auflage je 3). Als Druckplatten dienten ausgediente U-Bahnfenster. Die von Vandalen eingeritzten Schriftzüge und Motive werden zum Bildmotiv. In Kürze alle Informationen unter Editionen auf www.kunstraum-muenchen.de.

     

    Sonderöffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung

     

    Annika Kahrs (*1984), die u. a. bei Andreas Slominski in Hamburg und Harun Farocki in Wien studierte, erhielt neben anderen Preisen und Stipendien 2011 den Hauptpreis beim 20. Bundeskunstwettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Sie hat bisher national und international ausgestellt, z. B. in der Hamburger Kunsthalle (2013), im KW Institute for Contemporary Art, Berlin (2012), in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, am Goldsmiths, London (2011) oder in Maracaibo, Venezuela (2010).

     

    Termine:

    × Eröffnung: Mittwoch, 12. Juni 2013, 19 Uhr

     

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    Pressemitteilung Annika Kahrs

  10. Pasajist

    Eine Präsentation von Zeynep Okyay

    Pasajist (Unabhängiger Raum für Kunst in Istanbul) wird als unabhängiger Kunstraum von Künstlern und Kulturschaffenden geführt.

     

    Bis jetzt diente er als unabhängiger Projektraum für zeitgenössische Kunst in Istanbul. Von Januar 2011 bis März 2013 war der multifunktionelle Veranstaltungs- und Ausstellungsraum Gastgeber für über 50 Projekte und Künstlergespräche. Nach zwei erfahrungsreichen Jahren wird PASAJist nun in eine neue Phase eintreten und plant zwei Projekte für die Zukunft: ein Container-Projekt im Öffentlichen Raum und ein Residency-Programm für Forschungen innerhalb der Stadt. Beide Projekte zielen darauf, Kommunikation und Austausch mit der Gesellschaft in lebendige öffentliche Räume zu integrieren.

     

    In ihrer Präsentation wird Zeynep Okyay, Mitbegründerin von PASAJist, ihren Raum vorstellen und einen kurzen Einblick in die freie Kunst-Szene in Istanbul geben. Vortragssprache ist englisch. Eine Veranstaltung initiiert von Anja Uhlig (www.realitaetsbüro.de) im Kunstraum München.

  11. Roni Horn in der Sammlung Goetz

    Führung

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    Roni Horn in der Sammlung Goetz

     

    × Samstag, 25. Mai 2013, 11.30 Uhr

     

     

     

    Wir freuen uns, Ihnen im Rahmen unseres Mitgliederprogramms eine Führung durch die aktuelle Ausstellung von Roni Horn in der Sammlung Goetz anbieten zu können.

     

    Roni Horn war in den 1980er Jahren zweimal im Kunstraum München mit Ausstellungen zu Gast. 1980 brachte der Kunstraum den ersten deutschsprachigen Katalog der damals 25-jährigen Künstlerin heraus, bereits wenige Jahre später, 1983, wurde sie vom Kunstraum eingeladen, an drei verschiedenen Ausstellungsorten in München (der Glyptothek, dem Kunstforum an der Maximiliansstraße und dem Kunstraum) ortspezifische Arbeiten zu realisieren, die ebenfalls in einem monographischen Katalog dokumentiert wurden. Die retrospektiv angelegte Ausstellung in der Sammlung Goetz, die gemeinsam mit der Künstlerin realisiert wurde, gibt nun Gelegenheit, über ihr Werk erneut zu reflektieren und die frühen Arbeiten innerhalb des Gesamtwerks und dem Zeitkontext der 1980er Jahre zu diskutieren.

     

    Eine Veranstaltung im Rahmen von „Ping / Pong – 40 Jahre Kunstraum“ Teilnahme für Mitglieder kostenlos, für Nicht-Mitglieder € 5,- Max. Teilnehmerzahl: 15.

    Voranmeldung telefonisch oder unter info@kunstraum-muenchen.de erbeten.

    Treffpunkt in der Sammlung Goetz, Oberföhringer Straße 103, 81925 München

  12. Searching for relevance.

    Architektur, Kunst und soziales Engagement

    Clubgespräch

    Prof. Dr. Andres Lepik

     

    Mittwoch, 22. Mai, 19 Uhr

     

    Searching for relevance.

    Architektur, Kunst und soziales Engagement

     

     

     

    Gesellschaftliche Verantwortung ist wieder ein Begriff geworden, der in letzter Zeit nicht nur in Politik und Wirtschaft, sondern auch in der Kunst und Architektur häufiger benutzt wird. Zahlreiche Projekte widmen sich gegenwärtig den Lebensbedingungen unterversorgter Gemeinschaften vor Ort und versuchen durch aktives Eingreifen, aber auch durch das Erzeugen einer verstärkte Aufmerksamkeit über Ausstellungen positive Veränderungen zu bewirken. Die Rolle des Künstlers oder Architekten, aber auch der Kuratoren wird damit für die Gesellschaft als Ganzes neu befragt.

     

    Andres Lepik ist seit Oktober 2012 Professor für Architekturgeschichte und kuratorische Praxis an der TU München sowie Direktor des Architekturmuseums in der Pinakothek der Moderne. Er hat zahlreiche Architekturausstellungen kuratiert, u. a. für die Staatlichen Museen zu Berlin und das New Yorker MoMA: „Architekturmodelle der Renaissance“ (1995), „Renzo Piano“ (2000), „Mies in Berlin“ (2001), „Content/Rem Koolhaas und OMA AMO“ (2003/4), „Small Scale, Big Change. New Architectures of Social Engagement“ (2010/2011).

     

    In der Reihe ‘Clubgespräche’ stellt der Kunstraum die Mitglieder des beratenden Kuratoriums vor. Neben Prof. Dr. Andres Lepik gehören diesem Prof. Dr. Hans Dickel, Dr. Christiane Meyer- Stoll, Tilman Müller-Stöfen, Barbara Schäfer und Prof. Dr. Wolfgang Ullrich an.

     

     

     

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    Francis Diebedo Kéré
    Grundschule in Gando, Burkina Faso 2004
    Foto: Erik-Jan Ouwerkerk

     

  13. Gespräch „Warum im Kollektiv?“

    Montag, 20. Mai, 19 Uhr

    „Warum im Kollektiv?

     

    Jannis Marwitz, Christian Rothmaler, Philipp Schwalb und Roberto Ohrt

    vom Hamburger 8. Salon

    im Gespräch mit Sabine Weingartner

     

     

     

    Der 8. Salon ist ein von Künstlern, Kuratoren, Kunsthistorikern und Autoren getragener Verein, der sich als interdisziplinär angelegte Plattform kultureller Praxis für die Produktion, Distribution und Präsentation von Filmen, Texten, Kunstwerken, Büchern und Zeitschriften versteht. Die Räumlichkeiten des 8. Salon befinden sich im Zentrum Hamburgs, 300 Meter von der Reeperbahn entfernt. Hier finden regelmäßig Ausstellungen und Seminare statt; für letztere steht vor Ort eine umfangreiche Bibliothek zur Verfügung.

     

    Die Ausstellungen und Veranstaltungen präsentieren zeitgenössische internationale Kunst und Kultur in Theorie und Praxis. Der 8. Salon dokumentiert seine Aktivitäten regelmäßig in Publikationen, um sie einer nicht unmittelbar anwesenden Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Sein Hauptanliegen ist die Aufhebung der Trennung zwischen den einzelnen Fachgebieten. Er zieht die verschiedenen Praxisformen und Techniken in seinen Räumen zusammen, um zu verhindern, dass die Aktivität der Einzelnen in die fachspezifischen Grenzen zurückfällt. Daher sind die bekannten Funktionen wie Galerie oder Bibliothek zwar Ausgangspunkt und Grundlage des 8. Salons, letztlich aber kann seine Praxis an dem herkömmlichen Bild solcher Funktionen nicht ermessen werden.

     

    Ein wichtiges Projekt ist seit Mai 2012 die Ausstellungsreihe Mnemosyne – der Bilderatlas von Aby Warburg. In dieser Reihe präsentiert und diskutiert der 8. Salon Schritt für Schritt eine Rekonstruktion aller 63 Tafeln des Hamburger Kunst- und Kulturgeschichtlers Aby Warburg (nach der letzten Version von 1929). In diesem Jahr beginnt der 8. Salon die Mnemosyne-Reihe um einen aktuellen Teil zu ergänzen: dafür werden Künstlerinnen und Künstler gebeten, auf dem Format der Tafeln von Warburg eigene Beiträge in „ihrer Sprache“ zu formulieren.

     

    Siehe auch www.8salon.net

     

     

     

  14. Gast-Veranstaltung

    Montag, 22. April, 19 Uhr

     

    What’s the concept of this … Kunstraum?

     

    What’s the concept of this … Kunstraum? ist eine seit März monatlich stattfindende Serie von Diskussionen zu Motivationen, Intentionen und Problemen (gemeinsam) einen Kunstraum zu machen. Hierfür werden OrganisatorInnen von Kunsträumen, die nicht aus München stammen, in jeweils wechselnde Räume in München eingeladen, um dort gemeinsam mit den BetreiberInnen und deren Community darüber zu sprechen, warum und wofür sie einen Kunstraum leiten, wie genau sie dies tun und mit was für spezifischen Problemlagen sie sich auseinanderzusetzen haben. Die Diskussionen sollen dabei nicht einem Format à la Experten performen für aufmerksames Publikum folgen, vielmehr geht es darum unter Beteiligung aller Interessierten, eine Diskussion zu gemeinsamen Belangen, Interessen und Problemlagen von Kunsträumen und deren Möglichkeiten zu generieren.

     

    Emily Pethick (The Showroom / London) befragt den Kunstraum München zu Motivationen, Intentionen und Problemen, gemeinsam einen Kunstraum zu machen.

    Eine Reihe des Lothringer13 Laden zu Gast in verschiedenen Münchner Institutionen.

     

     

     

    Kunstraum-Theorie-Termine-April-Maerz-2012

  15. Vorträge

    Fokus Kollaborationen

    8. Mai 2013, 19 Uhr – Fokus Kollaborationen

     

    1 + 1 = 3? Temporäre Kooperationen in der aktuellen Kunst vor dem Hintergrund der Autorschaftsfrage

    Nadine Schadt

     

    Marktstrategie oder künstlerisches Experiment? Künstlervereinigungen im frühen 20. Jahrhundert

    Susanne M. I. Kaufmann

     

     

    Moderiert von Sabine Weingartner

     

     

     

    Die Kunsthistorikerin Nadine Schadt thematisiert die Entwicklung in der aktuellen Kunstgeschichte, dass Künstler immer häufiger in Projektarbeiten, losen Netzwerken oder temporären Kooperationen miteinander arbeiten, eine Vorgehensweise, die – wenn sie kunsthistorische Beachtung findet – in der Tradition des kollektiven Gedankens verortet und meist als Kritik an einem nicht adäquaten Autorenverständnis gedeutet wird. Die Umwandlung in eine mathematische Formel ergäbe: 1+1=1. Doch temporäre Kooperationen grenzen sich in ihrer Organisation und ihrem Ausdruck vom Tradierten ab – vom Atelier mit Assistenten, von Künstlergruppen oder Duos, die formal symbiotisch auftreten. Die Frage lautet daher, wie sich die Variablen der Gleichung in einer temporären Kooperation verhalten. Wäre hier eher 2 das Ergebnis der fiktiven Summe? Oder birgt eine Kooperation das Potential und die Innovationskraft einer neu formierten kollektiven Autorschaft? Ergibt dann 1+1 auf einmal 3?

     

    Susanne M.I. Kaufmann, ebenfalls Kunsthistorikerin, geht anschließend auf Künstlerkollektive als Ausdruck eines zeittypischen Phänomens des frühen 20. Jahrhunderts ein. Die exponentielle Anzahl von begründeten Künstlergruppen und ihr klar formulierter Entschluss des kollaborativen Arbeitens und Handelns sind wesentliche Abbilder der frühen Moderne. Doch worin genau bestand die Motivation für die Künstler sich zusammenzutun? Offenbaren sich darin rein marktstrategische Intentionen oder fungiert diese Arbeitsform als Ausgangspunkt des künstlerischen Experiments? Aufschlussreich ist in diesem Zusammenhang ein Zitat aus Tagebuchaufzeichnungen Paul Klees von 1911:

     

    „In diesem Sommer hat sich in München eine Gruppe junger Künstler zu einer Vereinigung zusammengetan, die den Namen SEMA ‚das Zeichen’ führen sollte… In einem hübschen Klübchen waren wir ein paarmal zusammen gekommen und waren über Greco einig und darüber, dass wir alle kein Geld hatte … Nun beschloss man die Herausgabe einer Mappe mit Original-Graphik… Dann wurde Herr Thannhauser für eine erste Ausstellung gewonnen. Caspar machte optimistische Mienen. Und ich? Nun, es ist wenigstens mal ein Zeichen, dass man doch nach außen nicht ewig isoliert blieben wird.“

     

     

     

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  16. ℳahlergruppe

    Of Two ℳinds

    Kunstraum-Mahlergruppe

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    Kunstraum-Mahlergruppe-Edition

     

     

     

     

     

     

    Of Two Minds. Mahlergruppe – in diesem Ausstellungstitel scheinen einige Widersprüche zu stecken. „Of two minds“ suggeriert zwei Köpfe, zwei Ansichten oder Absichten. Die englische Phrase „to be of two minds“ bedeutet ins Deutsche übersetzt allerdings auch, sich nicht entscheiden zu können, unschlüssig zu sein. Spielt der Titel etwa auf ein gescheitertes Ausstellungskonzept an? Standen sich hier Zwei im Weg? Oder ist es vielmehr so, dass erst aus den „two minds“ eine „third mind“ entsteht, ein produktives drittes Ich? „The third mind“ wiederum ist der Titel eines Gemeinschaftsbands der Beat-Poeten William S. Burroughs und Brion Gysin, der Ende der 1970er Jahre erschien. Das Buch ist eine Art Textsammlung zerschnittener und neu zusammengesetzter Schriftfragmente, ein literarisches Verfahren, das der Collagetechnik der bildenden Kunst entlehnt ist und darin einerseits die autonome Autorschaft und lineare Erzählstrukturen dekonstruiert, andererseits für eine produktive kollektive Zusammenarbeit steht. Aus zwei mach drei – ist das die Lösung? Warum dann der Name „Mahlergruppe“? Eine Gruppe ist doch eine größere Vereinigung, die aus mehreren, mindestens drei, jedenfalls nicht zwei Personen besteht. Tatsächlich ist Mahlergruppe jedoch ein Künstler-Duo, gegründet 2008 in München, das nun im Kunstraum München seine erste Einzelausstellung in institutionellem Rahmen einrichtet.

     

    Die Gruppe – oder das Kollektiv: man denkt an Stärke, Zusammenhalt, ein Gefühl der Sicherheit durch Zugehörigkeit und Anonymität, übergeordnete Ideologien. Es gibt Gruppen, die vereinen die Mehrheit auf sich; daneben existieren Randgruppen. Als Teil einer Randgruppe, einer gesellschaftlichen beispielsweise, hat man es gleichsam schwerer, unter Umständen kommt einem aber auch eine Vorreiterrolle zu. Oft verfolgt eine Randgruppe eine Utopie, versucht sie außerhalb der Strukturen des gesellschaftlichen Mainstreams zu leben. Solche Versuche jagen oft einem disparaten Ideal hinterher und so kann aus der Utopie eine Dystopie werden. Dystopisch waren die Zustände auch in den späten 1980er und frühen 90er Jahren im Züricher Platzspitzpark. Dort verkehrte als Ergebnis einer offenen Drogenpolitik der Stadtregierung Zürichs zeitweise eine drogenkonsumierende Community von täglich bis zu 3000 Personen aus ganz Europa. Einige der Menschen lebten in provisorischen Lagern im Park, andere kamen vorbei um sich zu versorgen. Der Platzspitz fand weltweit unter dem Namen „Needle-Park“ Beachtung, weil er damals die größte offene Drogenszene war und die erste, der man nicht nur mit Repression sondern vor allem mit Krankheitsprävention zu begegnen suchte. Die Ärzte einer medizinischen Einrichtung mitten im Needle-Park leisteten nicht nur Nothilfe, sondern tauschten täglich bis zu zehntausend, jährlich mehrere Millionen Spritzen und Nadeln aus, um die Verbreitung von Aids und Hepatitis einzudämmen. Der Züricher Needle-Park als Sinnbild eines krankhaften gesellschaftlichen Aussteigertums, verwurzelt noch in der Protesthaltung von 1968. Mahlergruppe hat dieses ambivalente Bild in ein großformatiges Gemälde übertragen, das in der Ausstellung neben anderen Werken zu sehen ist. Die Themenwahl knüpft an frühere Arbeiten des Duos an, das sich stets auf der Basis figürlicher Darstellung auf politisch-gesellschaftliche Themen bezieht.

     

    Die Schau zeigt des Weiteren eine raumfüllende Skulptur, die mit einem aufgesprayten Schmollmund an der Front und zwei stilisierten Augen an den Flanken an das Kreuzfahrtschiff Aida erinnert. Die Skulptur ist aus industrieller Massenware hergestellt, aus gewellten Kunststoffplatten, die üblicherweise für Gewächshäuser zum Einsatz kommen. In diesem Fall sind die Platten das Relikt einer vergangenen Messepräsentation von Mahlergruppe, für die sie die Platten, mit weißer Farbe bemalt, als Präsentationsfläche für ihre Gemälde benutzte. Thematisch bildet Aida den Gegenpol zur Junkie-Szenerie: der selbstzerstörerischen Randgesellschaft des Needle-Parks wird ein fragliches Ideal der Freizeit- und Unterhaltungskultur entgegengehalten: der Mikrokosmos Kreuzfahrtschiff, ein eher affirmatives Modell des Ausstiegs auf Zeit.

     

    Bestandteil der Ausstellung ist außerdem eine sechsteilige Serie von Drucken, die motivisch auf Details der gezeigten Gemälde zurückgreifen. Bezeichnend für Mahlergruppes künstlerische Haltung ist vor allem ihr Herstellungsverfahren: Als „Druckstock“ dienten Reste von Jeansstoff und Leinwand, auf die sie mit flüssigem Heißkleber die motivischen Vorlagen gezeichnet hat. Um noch einmal auf die Anfangsgedanken zurückzukommen: Mahlergruppe ist ein produktives Künstler-Duo, zwei Minds, die einer größeren Unternehmung voran zu stehen scheinen. Diese könnte sein: gesellschaftlich-historische Themen zu verhandeln und dafür gemeinsam eigene bildnerische Erzählstrukturen zu finden.

     

    Kuratiert von Sabine Weingartner

     

    Die Ausstellung wird von der Erwin und Gisela von Steiner Stiftung München gefördert.

     

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    Pressemitteilung Mahlergruppe

  17. Phillip Sollmann / AO&: Assembly 2

    Kunst und Musik (3)

     

     

     

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    ASSEMBLY ist eine Reihe von Versammlungen, die an unterschiedlichen Orten einberufen werden. AO& und Phillip Sollmann schaffen in dieser Zusammenarbeit zeitliche, räumliche und klangliche Anordnungen. Diese Umgebungen sind karg an Information und frei von Ideologie. Durch gezielte Eingriffe in gegebene Zusammenhänge provoziert ASSEMBLY außerordentliche soziale Situationen und ermöglicht kollektives Erfahren von Vereinzelung und Koexistenz. Eine erste Zusammenkunft dieser Art fand in Rom im Dezember 2012 statt. Der Kunstraum München wird zum Ort des zweiten Plenums.

     

    Die Künstlergruppe AO& aus Wien arbeitet mit verschiedenen Gegebenheiten von Orten und verändern diese kurz- oder längerfristig. Dabei werden Settings, Raumfolgen und Abläufe entwickelt, die Bedingungen für Aufenthalt und Kommunikation herstellen.In ihren Arbeiten befassten sich AO& u.a. auch mit grundlegenden Stoffen wie Wasser, Kohle oder regionalen Lebensmitteln, produzierten Fett oder förderten eine Tonne Salz aus einer Saline – Elemente für Begegnungen und soziale Interventionen.

     

    www.aound.net
    PHILLIP SOLLMANN arbeitet an der Schnittstelle von Installation, Performance und Komposition im Bereich der Elektroakustik. Seine Musikwelten kreisen um scheinbare Ereignislosigkeit und minimale Modulationen von kontinuierlichen Klangzuständen in spezifischen Raumkontexten. Dabei werden oftmals die Grenzen zwischen unbespielten Installationen und konzertanten Momenten verwischt.

     

    Sollmann lebt seit 2005 in Berlin. Seine Sound-Installationen waren bereits in verschiedenen Kunstinstitutionen zu sehen (zuletzt bei „school“, Wien).

     

    Unter dem Pseudonym EFDEMIN arbeitet er auch als DJ und Techno-Produzent. Zahlreiche Tracks und Soloalben hat er veröffentlicht, v.a. auf dem Berliner Label Dial Records.

     

     

     

    http://www.phillip-sollmann.de

     

     

     

     

  18. Augusta und Kalle Laar

    Kunst oder Unfall – „Fluxus Memory“

    Kunst und Musik (2)

     

     

     

    Termine

     

    ×  Donnerstag, 14.März, 19 – 21 Uhr
    u.a. Live-Neuvertonung von Klassikern des Fluxus-Films (Macunias, Ono, Higgins, Brecht u.a.)

     

    × Freitag, 15. März, 15 – 21 Uhr

    Ausstellung, Lesung, Musik, Mini-Forschungs-Lecture zu „Fluxus und Riga. Die Lettland Connection“

     

    × Samstag, 16. März, 15 – 21 Uhr
    Ausstellung, Lesung, Musik, abends Lesung mit Ono-Biografin Nicola Bardola

     

    × Sonntag, 17.März, 14 – 16 Uhr
    Matinee-Tee mit Susanne Becker-Gonnella, (Simultan-) Dolmetscherin für Chinesisch

     

     

     

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    Für den Projektzeitraum vom 14. bis 17. März 2013 besetzen KUNST ODER UNFALL (Augusta und Kalle Laar) den Kunstraum. Während dieser Zeit gestalten sie die Räumlichkeiten mit verschiedenen Materialien, veranstalten Konzerte, Lesungen, Vorträge und arbeiten an einer permanent sich weiterentwickelnden Ausstellung, die das Verhältnis zwischen Kunst und Musik experimentell untersucht.

     

    KALLE LAAR ist Klangkünstler, Komponist, Hörspielautor und DJ und Gründer des Temporären Klangmuseums, für das er eine umfassende Sammlung an Vinyl-Dokumenten zusammengetragen und historisch aufgearbeitet hat. AUGUSTA LAAR ist bildende Künstlerin, Autorin und Musikerin, die im Spannungsfeld von Lyrik und Klang arbeitet. Als Projekt „Kunst oder Unfall“ arbeiten sie seit 2004 zusammen.

     

    Aus der regen Ausstellungs- und Veranstaltungstätigkeit der beiden Künstler ist Kalle Laars Projekt „You are invited. A landscape for John Cage and Dick Higgins“ zu nennen, das bis Januar 2013 am ZKM Karlsruhe gezeigt wurde.

     

     

     

    www.soundmuseum.com
    www.poeticarts.de
    www.kunstoderunfall.de

     

     

     

    In Zusammenarbeit mit der Favorit Bar.

     

     

     

     

  19. Henning Christiansen

    Public Listening

    Kunst und Musik (1)

     

     

     

    Bei seiner Gründung setzte sich der Kunstraum in seiner Satzung unter anderem das Ziel, Kompositionen neuer Musik aufzuführen. Die entsprach ganz dem Zeitgeist der 1960er und 1970er Jahre und der Vorstellung von „E-Musik“ und Fluxus als zeitgemäßer avantgardistischer Ausdrucksform. Dem lag nicht zuletzt die Vorstellung zugrunde, dass Kunst und Musik auf formalästhetischer Ebene eine gesellschaftsverändernde Kraft entwickeln können. Gegenwärtig werden in der kunsttheoretischen Debatte Vergleiche von Kunst und Musik auf formaler Ebene jedoch allenfalls als naives Kunstverständnis abgetan.

     

    Anhand des Werks des Fluxus-Künstlers Henning Christiansen (1932–2008) soll nun die Frage gestellt werden, wie wir uns heute dem damals vertretenen Avantgarde-, Werk- und Authentizitätsbegriff nähern können und welche Chancen und Anknüpfungspunkte er möglicherweise für unsere Gegenwart bereit halten könnte.

     

    Henning Christiansen, der in den 1950er Jahren in Kopenhagen an der Königlichen Musikakademie Komposition studierte, war ab den 1960er Jahren wichtiger Protagonist der avantgardistischen dänischen Kunstszene, zu der auch Troels Anderson, Adi Koepcke, Per Kirkeby oder Poul Gernes gehörten. Über die Fluxus-Bewegung kam er in Kontakt mit Joseph Beuys, mit dem er gemeinsam verschiedene Performances und Happenings inszenierte. Bis zu seinem Tod realisierte er nicht nur zahlreiche Aktionen und Performances, sondern hinterließ auch ein umfassendes bildnerisches Werk. Sein Kunstbegriff ist von der grundsätzlichen Überzeugung geprägt, mit Kunst und Musik gesellschaftlich wirksam werden zu können. Seine anti-akademische, am Rituellen interessierte und oft kollaborative künstlerische Praxis („my friends are my capital“) geht von einer Betonung des Arbeitens im Hier und Jetzt aus („In every action I always try to be as existential as possible“).

     

    In drei thematisch fokussierten Veranstaltungen werden nun verschiedene, teils lange vergriffene Kompositionen von Christiansen, die größtenteils auf Vinyl veröffentlicht wurden, einem Publikum zugänglich gemacht. Die Themen werden sein: Christiansen und Dänemark, Christiansen und Beuys, Christiansen und Fluxus. An die Public-Listening-Serie wird Ende des Jahres ein Projekt anschließen, in dem das kompositorische Werk Christiansens im Kontext mit der Malerei des in Berlin lebenden Künstlers Matthias Dornfeld (*1960) verhandelt wird.

     

     

     

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    Termine:

     

     

     

    × Freitag, 8. März, ab 19 Uhr, open end

     

    Dänischer Abend

     

    1981 erschien die Christiansen-Platte „Kirkeby und Munch“, deren Cover auf einer Übermalung von Kirkeby basiert. Dieses Gemälde war nicht nur 1984 im Kunstraum ausgestellt und im begleitenden Katalog abgedruckt, sondern zeigt auch die engen Verbindungen zwischen bildenden Künstlern und Komponisten in Dänemark. Während des Abends werden nicht nur mehrere Schallplatten in voller Länge gespielt, die diese (interdisziplinäre) Kollaboration explizit thematisieren, sondern auch ein Word-Piece von Arthur Koepcke und kollaborative Projekte mit Poul Gernes vorgestellt.
    Das Setting im Kunstraum erlaubt einen Einstieg während des ganzen Abends (ca. 4 h) und sowohl einen diskursiven als auch kontemplativen Zugang.

     

     

     

    × Samstag, 9. März, ab 16 Uhr (Dauer ca. 4 Stunden)

     

    Beuys-Nachmittag

     

    Henning Christiansen arbeitete mehrfach eng mit Joseph Beuys zusammen, u.a. in den Aktionen „Manresa“ und „Eurasienstab“. Die legendäre „Abschiedssymphonie“, ein Happening, bei dem Beuys über Telefon zugeschaltet war, wurde später von Christiansen bearbeitet und als Schallplatte herausgegeben. Wir spielen die Aufnahmen in voller Länge und zeigen diverse Filmaufnahmen, um der tragenden Rolle, die Henning Christiansens Musik für die performativen Handlung spielte, nachzugehen.

     

     

    × Sonntag, 10. März, ab 12 Uhr (Dauer ca. 4 Stunden)

     

    Fluxus-Matiné

     

    Im Unterschied zu vielen anderen Fluxus-Künstlern war Henning Christiansen ausgebildeter Komponist und auch als professioneller Klarinettist tätig. Während seine ersten Kompositionen durchaus noch unter dem Begriff „Neuer Musik“ zu fassen sind, gelangt er Anfang der Sechziger Jahre zu einem seriellen Kompositionsstil, wie ihn zeitgleich beispielsweise Terry Riley praktiziert, um dann in der Auseinandersetzung mit Fluxus zu experimentelleren Formen des Komponierens und zu verschiedenen Formen des Happenings und der Montage zu finden: Musiker werden zu handelnden Protagonisten, Aufnahmen von Tierlauten aus dem Zoo in Rom fügen sich in dichten Soundcollagen neu zusammen und die Partituren, die bei Christiansen oft sehr genau auskomponiert angelegt sind, werden freier und offener.

     

     

     

  20. Diskussion

    Welche Kritik? Anspruch und Wirklichkeit aktueller Kunst- und Musikkritik

    Welche Kritik?
    Bei seiner Gründung setzte sich der Kunstraum unter anderem in seiner Satzung das Ziel, Kompositionen neuer Musik aufzuführen. Solche „Musikdarbietungen“ entsprachen ganz dem Zeitgeist der 1960er und 1970er Jahre und der Vorstellung von „E-Musik“ und Fluxus als zeitgemäßer avantgardistischer Ausdrucksform. Bereits die zweite Ausstellung des kunstraums (1973) war dem Fluxus-Künstler und Komponisten Michael von Biel gewidmet. In den 1980er und 1990er Jahren wurde diese Vorstellung von Punk-Rock abgelöst, was sich auch am Programm des Kunstraums nachvollziehen lässt, insbesondere als Mitte der 1990er Jahre Justin Hoffmann (Mitglied der Band FSK) als Kurator tätig war.

     

    „Musik und Kunst“ stellt sich die Frage, welche Verbindungen heute noch zwischen und Kunst und Musik bestehen. Auftakt ist eine Podiumsdiskussion, die sich dem aktuellen Status von Musik- und Kunstkritik widmet.

     

    Während in den 1980er Jahren Kunst- und Musikkritik stark miteinander verbunden waren und Kunst und popkulturelle Phänomene in Magazinen wie Spex auch zusammen diskutiert wurden, scheint die heutige Kritik in die verschiedenen Sparten zerfallen zu sein: Die Kunstkritik führt teils einen hochspezialisierten Diskurs, während große Teile der Musikkritik kaum mehr kritisch zu nennen, sondern eher zu einer elaborierten Serviceleistung für die Musiklabels verkommen sind. Die Diskussion fragt nach alternativen Möglichkeiten, gemeinsamen Standards und Kriterien sowie nach der Zukunft eines kritischen Kulturjournalismus.

     

     

     

    Moderation: Dirk Wagner (Medienpädagoge, freier Journalist, Süddeutsche Zeitung)
    Teilnehmer/innen: Didi Neidhart (Journalist, Autor, DJ und Musiker) und Cornelia Gockel (freie Kunstkritikerin, Kuratorin und Dozentin).
    Zu den Diskussionsteilnehmer/innen:

     

    Dr. Cornelia Gockel, freie Kunstkritikerin, Kuratorin und Dozentin, arbeitet seit 1990 als Kunstkritikerin und Autorin u.a. für Süddeutsche Zeitung, Kunstforum International, Fresko, Vogue, Welt, Frankfurter Rundschau, Bayerischer Rundfunk und seit 2011 als Korrespondentin für art – das Kunstmagazin.

    Cornelia Gockel studierte Kunstgeschichte, Kunstpädagogik und Theaterwissenschaft an der LMU in München und promovierte an der Bergischen Universität Wuppertal bei Prof. Dr. Bazon Brock über „Faschismusrezeption in der deutschen Gegenwartskunst“. 2003–2012 lehrte sie an der Akademie der Bildenden Künste in München am Lehrstuhl für Kunstgeschichte als wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Walter Grasskamp und 2006-2012 als Gastdozentin an der Newcastle University (GB).

     

    Didi Neidhart, Journalist, Autor, DJ und Musiker, ehemals Chefredakteur von „skug – Journal für Musik“ (A), Artikel u.a. für testcard (D), versorgerin (A), Elend & Verbrechen (D/CH), norient (CH) sowie Radiobeiträge („Zündfunk“/Bayern2Radio). Vorträge und Lectures zu Pop Culture in Galerien, Museen, Kunstakademien, Fachhochschulen, Bars, Weinkellern, Clubs und Gärten; diverse Katalog- und Buchbeiträge (u.a. „Michaela Melián – Triangel“, 2004), Beteiligungen bei Festivals und Ausstellungen (Shedhalle, Zürich, lothringer13/laden, München), Promo & Booklet-Texte für div. Acts (u.a. F.S.K., Damenkapelle); Geschäftsführer des „Instituts für Kunst & Technologie“ (A); Autor des Buchs Musik = Müll (mit Hans Platzgumer, 2012).

     

    Dirk Wagner, Journalist und Medienpädagoge, Lehrbeauftragter an der FH München, Mitarbeiter der Süddeutschen Zeitung, Radiomoderator bei M 94,5, München („Kanalratten“).

     

     

     

  21. Roundtable (3)

    Standortbestimmung heute und Befragung der Organisationsform Kunstverein

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    Das Modell Kunstverein hat sich im 19. Jahrhundert als bürgerliche Organisationsform entwickelt und bestimmt bis heute insbesondere die deutsche Kunstlandschaft maßgeblich. Während an den großen Kunstvereinen meist hauptamtliche Kurator/innen beschäftigt sind, ist der Kunstraum München ehrenamtlich und auf kollaborativer Basis organisiert und nähert sich damit projektbasierten Modellen an. Angesichts des Wandels und der Ausdifferenzierung der Institutionen für zeitgenössische Kunst in den letzten 40 Jahren soll geprüft und diskutiert werden, welche Möglichkeiten, aber auch Limitierungen die verschiedenen Organisationsformen mit sich bringen. Konkret: Welche Ausstellungs- und Diskursformate lassen sich entwickeln, um dieser gewandelten Rolle Rechnung zu tragen? Welchen Freiraum bieten „Kunsträume“ allgemein als institutionalisierte Orte bestimmter Praktiken und Theoriebildungen heute? Und umgekehrt, welche klassischen Möglichkeiten hält die Institution Kunstverein immer noch bereit? Wie gestaltet sich die Arbeitsteilung zwischen den Institutionen angesichts zunehmend „junger Positionen“ in großen Ausstellungshäusern und Museen, kuratierten Ausstellungen in Galerien und semi-institutionalisierten Projekträumen? Wie kann kuratorische Verantwortung gegenüber den Künstler/innen, der Öffentlichkeit und nicht zuletzt gegenüber sich selbst aussehen?

     

    Im Austausch mit Vertreter/innen unterschiedlich organisierter Institutionen aus München sollen Perspektiven entwickelt und unterschiedliche Interessen und Arbeitsbedingungen sichtbar gemacht werden.

     

    Um kurze Voranmeldung wird gebeten.

     

     

  22. Roundtable (2)

    Gründung des Kunstraums 1973

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    Bericht von Michael Tacke über die Gründung des Kunstraums 1973 mit anschließender Diskussionsrunde

     

    Anlässlich des 40-jährigen Bestehens setzt sich der Kunstraum unter dem Titel „Ping / Pong“ mit seiner eigenen Geschichte, Gegenwart und Zukunft auseinander. Als Auftakt finden dazu drei Roundtable-Veranstaltungen statt.

    Der zweite Roundtable „1973“ widmet sich der Neugründung des Kunstraums Anfang der 1970er Jahre sowie dem Programm des Gründungsvorstands Michael Tacke, Hermann Kern, Erik Mosel, Lutz Schirmer und anderen.

    Themen werden unter anderem sein, wie sich der Kunstraum im Spektrum der Münchner Kunst- und Galerienszene im München der 1970er Jahre, insbesondere in Abgrenzung zum Kunstverein, positionierte; an welche Öffentlichkeit er sein Programm adressierte und welche Kunstauffassung er propagierte.

     

    Um kurze Voranmeldung wird gebeten, da im Anschluss an die Diskussion ein kleiner Imbiss stattfinden wird.

     

     

     

  23. Roundtable (1)

    Kunstraum 1928

    Mittwoch, 23. Januar 2013, 19 Uhr

     

    Einleitender Impulsvortrag von Jenny Mues und Daniela Stöppel zu den „Freunden der Bildenden Kunst e.V.“ (1926 bis 1972) mit anschließender Diskussionsrunde

     

     

    1928

     

     

    Anlässlich des 40-jährigen Bestehens setzt sich der Kunstraum unter dem Titel „Ping / Pong“ mit seiner eigenen Geschichte, Gegenwart und Zukunft auseinander. Als Auftakt finden dazu drei Roundtable-Veranstaltungen statt.

     

    Der erste Roundtable „1928“ widmet sich den „Freunden der Bildenden Kunst“, dem Vorgängerverein des Kunstraums, aus dem dieser 1973 hervorging. Die „Freunde“ wurden 1926 formal eingetragen, gaben sich allerdings bereits zwei Jahre später den Zusatz „gegründet 1928“, um einer ersten inhaltlichen Neuausrichtung Rechnung zu tragen. Dieser Verein hatte nun die „Förderung würdiger Künstler“ und die „Verteilung von Werken Bildender Kunst an die Mitglieder“ zum Zweck, was er durch Ankäufe bei jüngeren Künstlern, vor allem Absolventen der Münchner Akademie, und durch Verlosung an die Mitglieder am Jahresende realisierte. Dabei vertrat der Verein einen reaktionären Kunstbegriff, was sich auch in der Besetzung des Vorstandes niederschlug: So war unter anderem der Architekt und Direktor der Akademie German Bestelmeyer dort ab 1928 tätig. Ab 1933 rückte der Verein in die Nähe der NSDAP, griff deren kunstpolitische Forderungen auf und entwickelte eine erstaunlich rege und weitreichende Ausstellungstätigkeit: So wuchsen die „Freunde“ auf über 5000 Mitglieder an, gründeten mehrere Zweigstellen und organisierten allein 1936 über zweihundert Ausstellungen in deutschen Provinzstädten mit dem Ziel, „wertvolle Werke der deutschen bildenden Kunst breiten Volksschichten zu vermitteln“.

     

    Der „Roundtable 1928“ nimmt nun erstmals die Geschichte der „Freunde der Bildenden Kunst“ in den Blick und möchte gemeinsam mögliche Perspektiven und Fragestellungen entwickeln, wie mit dieser Geschichte reflektiert umzugehen ist.

     

    Um kurze Voranmeldung wird gebeten, da im Anschluss an die Diskussion ein Imbiss gereicht wird.

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  25. Hello World!